Kurzbeschreibung
Das Projekt „Wasser-Boden-Agroforst“ im Naturpark Südschwarzwald will in einem partizipativen Ansatz erproben, wie die Kulturlandschaft langfristig an den Klimawandel angepasst werden kann. Praxisnahe Maßnahmen wie Agroforst, humusfördernder Bodenbewirtschaftung und Wassermanagement durch sogenanntes Keyline-Design sollen helfen, die landwirtschaftliche Produktivität, die Biodiversität und den Hochwasserschutz im Südschwarzwald zu sichern. So nutzt zum Beispiel die Keyline - Methode die Geländeform und leicht gegen das Gefälle geführte Gräben oder Mulden, so dass sich Niederschläge flächig verteilen. Dadurch kann der Boden mehr Wasser aufnehmen, und die Erosion verliert an Kraft.
Ein Forschungsteam der Universität Hohenheim unter Leitung von Dr. Bastian Winkler vom Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie begleitet im Projekt „afEFFECTsLAB“ diese Arbeiten wissenschaftlich.
So wird u.A. erforscht, wie sich diese Maßnahmen auf Wasserhaushalt, Bodenleben, Mikroklima und Erträge auswirken. Eine enge Zusammenarbeit mit den Pilotbetrieben schafft einen unmittelbaren Praxisbezug. So können Forschungsergebnisse und betriebliche Erfahrungen eng miteinander verknüpft und früh erkannt werden, wo sich praktische Hindernisse abzeichnen.
Für ihre Untersuchungen greift das Forschungsteam auf ein breites Methodenspektrum zurück, bei dem hydrologische Parameter ebenso erfasst werden wie Kohlenstoffspeicherung, Bodenfauna, Erosionsprozesse und Veränderungen im Mikroklima. Vergleichsmessungen an bestehenden Agroforstsystemen ergänzen die Untersuchungen. Auf dieser Basis soll ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis dafür entstehen, wie Gehölzstrukturen, humusfördernde Bewirtschaftung und dezentrale Wasserrückhaltung Wasser in der Fläche halten, Böden stabilisieren und die landwirtschaftliche Produktivität sichern kann.
Modellierungen zu Boden, Wasser und Pflanzen sowie wirtschaftliche Betrachtungen helfen zusätzlich, wirkungsvolle Maßnahmen später großflächig einzuführen. Ein Monitoring über das Projektende hinaus soll die gewonnenen Einsichten verankern. So soll im Naturpark Südschwarzwald ein Forschungs- und Praxislabor entstehen, das zeigt, wie eine Landschaft Schritt für Schritt klimaresilienter gestaltet werden kann.
Aktuelles
Zum Start des Projekts wurde am 25.11.2025 eine Pressemeldung der Uni Hohenheim herausgegeben:
Projektdaten
- Fördersumme: 440.600 Euro
- Förderinstitution: Vector Stiftung im Rahmen ihrer Förderlinie „Forschung für den Klimaschutz“.
- Dauer: 1.1.2026–31.31.12.2029
- Beteiligte: Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo) und Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie an der Universität Hohenheim
- Mehr Infos:
Projekt „Wasser, Boden, Agroforst“: www.naturpark-suedschwarzwald.de/p/wasser-boden-agroforst.php
Koordinationsstelle Agroforstsystem-Forschung (kAFo): kafo.uni-hohenheim.de
